23.11.2023

Das Wohn- und Geschäftshaus in der Waldenburger Straße 115 (Flurstück 305, Gemarkung Rußdorf), soll am
Donnerstag, den 01.02.2024 am Amtsgericht Zwickau, Außenstelle Pölbitzer Straße 9, 08058 Zwickau zwangsversteigert werden. Der Verkehrswert wurde auf 76.750,00 € festgesetzt.
Das Grunstück ist etwa 2.300 m² groß und ist nur straßenseitig bebaut. Beim Gebäude selbst handelt es sich um ein freistehendes, teilunterkellertes zweigeschossiges Wohn- und Geschäftshaus, mit einem straßenseitigen sowie einem hofseitigen Anbau. Im Hof befinden sich zwei Garagen sowie ein Gartenhaus. Das Baujahr des Hauptgebäudes wurde vermutlich Ende des 19. Jahrhunderts errichtet, die Anbauten erfolgten zwischen den 1930er und 1970er Jahren.
Die Bruttogrundfläche aller Gebäudeteile beträgt etwa 610 m². Eine Luftbildansicht des Grundstücks finden Sie im
Geoportal Sachsen.
Weitere Informationen erhalten Sie in den angehängten Dokumenten oder erhalten Sie auf Nachfrage durch das Team des Altbaumanagements Limbach-Oberfrohna.
Exposé Waldenburger Straße 115PDF-Datei | 141 kB
Terminbestimmung Zwangsversteigerung Waldenburger Straße 115PDF-Datei | 173 kB
24.10.2023
Wer in den letzten Jahren in der Hohensteiner Straße unterwegs war, konnte viele Gerüste und Baugeräte sehen, denn gleich mehrere Gebäude wurden saniert – und eins wurde „für einen guten Zweck“ abgerissen. Bei einigen der Gebäude war das Altbaumanagement Limbach-Oberfrohna unmittelbar beteiligt als Koordinierungsstelle zwischen den verschiedenen Beteiligten, als Wegweiser zum Thema Fördermittel oder als Ansprechpartner für Eigentümer und Interessenten. Hier ein Überblick zum aktuellen Stand von Nord nach Süd.

- Hohensteiner Straße 17: Das damals schon stark baufällige Wohnhaus konnte nach einem Eigentümerwechsel grundhaft saniert werden. Im Sommer 2021 waren die Baumaßnahmen abgeschlossen und die Wohnungen können vermietet werden.
- Oststraße 16: Das Gebäude grenzt direkt an die Hohensteiner Straße an. Das gründerzeitliche Eckhaus mit Klinkerfassade steht unter Denkmalschutz und ist als Eckhaus für das Stadtbild von besonderer Bedeutung. Hier konnte das Altbaumanagement gemeinsam mit der Stadtverwaltung nach Verhandlung mit Eigentümer und Gläubigern in einem langen Prozess wieder Bewegung in die Angelegenheit bringen. Im Jahr 2020 beauftragte die Stadt zudem die Notsicherung des Daches, um das Gebäude über die Zeit zu bringen. Ziel des neuen Eigentümers ist, im Gebäude Eigentumswohnungen auszubauen. Die Sanierung befindet sich aktuell noch in Vorbereitung.
- Hohensteiner Straße 29: Auch dieses denkmalgeschützte Gründerzeithaus kann erhalten bleiben. Nach langjährigen Verfahren und einem Brand konnte schließlich nach einem Eigentümerwechsel die Sanierung beginnen. Dazu konnten mit Hilfe der Stadt Fördermittel des Städtebauförderprogramms „Wachstum und nachhaltige Erneuerung“ (WEP) abgerufen werden. Gegenwärtig steht noch der Rückbau des desolaten Hintergebäudes aus.
- Hohensteiner Straße 33: Zwei Gebäude weiter stadtauswärts geht es ähnlich gut voran. Das ebenfalls denkmalgeschützte Wohn- und Geschäftshaus mit Klinkerfassade in der Hohensteiner Straße 33 wird seit Sommer letzten Jahres saniert. Auch hier konnten WEP-Fördermittel eingesetzt werden.
- Pleißaer Straße: Neben dem markante Eckgebäude Pleißaer Straße 25 standen noch zwei weitere Gebäude unsaniert leer. In der Pleißaer Straße 21 wurde eine Sanierung mittlerweile abgeschlossen. Durch den Eigentümer des Eckgebäudes ist eine Sanierung und die Wiederbelebung der Als Wohn- und Geschäftshaus geplant.
In Einzelfällen ist ein Rückbau nicht zu vermeiden bzw. sogar sinnvoll. So in der
Hohensteiner Straße 65. Das freistehende Gebäude befand sich in einem stark sanierungsbedürftigen Zustand und lag außerhalb der Fördergebietsgrenzen. Zudem befinden sich in einem ehemals industriell genutzten Anbau die Räumlichkeiten der Kita „Spatzennest“, welche Bedarf an zusätzlichen Flächen hat. Deswegen wurde das Wohnhaus nach Nutzungsaufgabe und Erwerb durch die Stadt zurückgebaut. Auf der entstandenen Freifläche soll parallel zur Sanierung des Gebäudes u.a. ein Krippengarten angelegt werden. Das Projekt ist Teil der EFRE-Förderung „Nachhaltige Integrierte Stadtentwicklung“ in der aktuellen Strukturfondsperiode 2021-2027.


Die vielfältigen positiven Entwicklungen in der Hohensteiner Straße in jüngster Zeit illustrieren, dass auch problembehaftete Lagen Zukunft haben. Mehrere wertvolle Häuser konnten revitalisiert werden und tragen einerseits zur Qualität des Straßenbildes bei und beleben andererseits durch die neuen Nutzungen das umliegende Gebiet. Das Setzen dieser Impulse war nicht zuletzt durch die enge Kooperation der verschiedenen Beteiligten möglich, darunter die verschiedenen Ämter der Stadtverwaltung und des Landkreises sowie Beauftragte wie das Altbaumanagement und die Sanierungsträger in den Fördergebieten. Das Altbaumanagement Limbach-Oberfrohna kümmert sich darum, dass sanierungswürdige Objekte im Stadtgebiet identifiziert, die Eigentümer beraten und die Gebäude gegebenenfalls an sanierungswillige Kaufinteressierte weitervermittelt werden.
28.09.2023

Der markante Turm und die rote Klinkerfassade der ehemaligen Textilfabrik Artiseda prägen das Stadtbild Limbach-Oberfrohnas außerordentlich und stellen ein herausragendes Beispiel für den sogenannten Klinkerexpressionismus der Neuen Sachlichkeit dar. Umso erfreulicher ist, dass in dieses architektonisch und ortsgeschichtlich so wertvolle Gebäude neues Leben einziehen konnte.
Die ehemalige Fabrik des Textilunternehmers Louis Schaarschmidt wurde 1902 errichtet. Später folgten mehrere Erweiterungsbauten. Hergestellt wurden bei Schaarschmidt vorwiegend Unterwäsche, Herrengarnituren sowie Sportjacken. Nach der Enteignung 1949 wurde das Unternehmen als „VEB Artiseda“ weitergeführt und dem Kombinat „Trikotage Karl-Marx-Stadt“ angegliedert. Nach der Privatisierung 1990 konnte der Betrieb als „Artiseda Trikotage GmbH“ zunächst weiterarbeiten. Produziert wurde hier bis 1998. Seitdem stand das alte Fabrikgebäude leer und verfiel zusehends.
Die Stadtverwaltung und Mitarbeiter des Altbaumanagements Limbach-Oberfrohna wurden auf das Objekt aufmerksam und begaben sich auf die Suche nach Interessenten und Investoren. Bei der Zwangsversteigerung im Sommer 2018 konnte ein Limbacher Unternehmerehepaar das Gebäude erwerben und mit der Wiederbelebung der alten Fabrik als Schulgebäude beginnen. Mit Hilfe von Fördermitteln aus dem Programm „Stadtumbau“ bzw. „Wachstum und nachhaltige Erneuerung“ konnte das Gebäude umfassend baulich gesichert und Nebengebäude sowie der Schornstein auf dem Areal zurückgebaut werden.
Die Sanierung und der Umbau des Hauptgebäudes erfolgten sowohl mit privaten Mitteln, als auch durch Förderungen, zum Beispiel zur Sicherung. Zu Beginn des Schuljahres 2023/2024 zogen Schüler des Freien Evangelischen Limbacher Schulzentrums (kurz: FELS) in ihren neuen Schulbau ein. In der Oberschule mit Gymnasialzweig lernen aktuell Kinder in 14 Klassen. Perspektivisch sollen es 650 Schüler werden. In das Kellergeschoss des Fabrikgebäudes, das tatsächlich auf den dort anstehenden Felsen aufbaut, wird das Depot des Limbacher Esche-Museums einziehen. Mit der Neueröffnung einer Schule nach der Sanierung des Areals konnte ein großer städtebaulicher Missstand behoben und ein geschichtlich bedeutender Industriekomplex wiederbelebt werden.

Die Revitalisierung vernachlässigter Altbauten nimmt für die Stadt Limbach-Oberfrohna grundsätzlich einen hohen Stellenwert ein. Das im Auftrag der Stadtverwaltung von der WGS mbH betreute Altbaumanagement hat es sich zur Aufgabe gemacht, leerstehende oder vom Leerstand bedrohte Gebäude ausfindig zu machen, deren Eigentümer zu kontaktieren, an Investitionen Interessierte mit diesen in Kontakt zu bringen und auf diese Weise den Bauwerken zu neuem Leben zu verhelfen. So konnten neben der Artiseda auch für viele weitere erhaltenswerte Gebäude der Stadt neue Nutzungsmöglichkeiten gefunden werden, welche gelegentlich hier auf der Homepage vorgestellt werden.